Du kennst das sicher: Ein potenzieller Kunde fragt dich für ein kurzes Projekt an. Vielleicht drei Tage Workshops, ein Strategie-Call oder ein Mini-Audit für die Website. Klingt spannend, überschaubar – und ehrlich gesagt: nach einem schnellen Deal.
Aber dann passiert’s. Du bist schon halb drin, hast erste Ideen skizziert, und plötzlich kommt ein Zusatzwunsch. Oder die Bezahlung verzögert sich. Oder dein Zeitfenster wird gesprengt, weil „nur noch kurz“ eine zweite Feedbackrunde aufploppt. Und du denkst dir: Hätten wir das besser mal schriftlich festgehalten…
Genau da kommen client contract templates for short-term consulting gigs ins Spiel. Sie sind nicht bürokratisch, nicht übertrieben – sondern deine Absicherung. Und, ehrlich gesagt, auch ein Akt der Wertschätzung dir selbst gegenüber.
Warum auch kurze Projekte klare Verträge brauchen
Es ist ein weit verbreiteter Mythos: „Für so ein kleines Projekt brauchen wir doch keinen Vertrag.“ Doch gerade bei kurzfristigen Einsätzen liegt die Tücke oft im Detail.
Warum?
- Weil keine Zeit für Missverständnisse bleibt.
- Weil Deadlines oft eng gesetzt sind.
- Weil du vielleicht parallel an mehreren Projekten arbeitest.
- Weil „mal schnell helfen“ schneller ausartet, als man denkt.
Ein einfacher Vertrag sorgt dafür, dass beide Seiten wissen, woran sie sind – ohne dass du Paragraphen studieren oder dich wie ein Anwalt fühlen musst.
Was in einen guten Kurzzeitvertrag gehört
Du musst das Rad nicht neu erfinden. Die Kunst liegt darin, das Wesentliche klar zu benennen – in einer Sprache, die beide Seiten verstehen.
Hier die wichtigsten Bestandteile, die in keiner Vorlage fehlen sollten:
1. Leistungsbeschreibung
Was genau lieferst du? Was ist nicht Teil des Projekts?
Beispiel:
„Der Auftragnehmer analysiert die bestehende Social-Media-Präsenz und erstellt konkrete Handlungsempfehlungen in einem schriftlichen Bericht (ca. 2 Seiten). Weitere Umsetzungsleistungen sind nicht Teil dieses Auftrags.“
So verhinderst du, dass aus einer Analyse plötzlich ein Redaktionsplan wird.
2. Zeitraum & Fristen
Wann geht’s los, wann ist Schluss? Gibt es eine feste Deadline?
Auch wichtig: Wie lange dauert die Zusammenarbeit maximal – selbst wenn’s Verzögerungen gibt?
Tipp: Setze dir ein „Projektende-Datum“. Dann kannst du bei Bedarf neu verhandeln.
3. Vergütung & Zahlungsmodalitäten
Klar und fair. Entweder Pauschale oder Tagessatz x Tage.
Beispiel:
- 1.000 € pauschal
- zahlbar innerhalb von 14 Tagen nach Rechnungstellung
- 50 % bei Auftragserteilung, 50 % nach Lieferung
Mach’s deinem Kunden leicht, und dir selbst auch.
4. Feedback- und Korrekturschleifen
Gerade bei kurzen Projekten willst du keine Endlosschleifen.
Tipp:
„Eine Korrekturrunde ist im Honorar enthalten. Weitere Änderungswünsche werden nach Aufwand berechnet.“
So bleibst du flexibel – ohne ausgenutzt zu werden.
5. Rechte & Nutzung
Wer darf was mit deinen Ergebnissen machen?
Beispiel:
„Der Kunde erhält ein einfaches, nicht exklusives Nutzungsrecht an den gelieferten Ergebnissen zur internen Verwendung.“
Wenn du z. B. eine Präsentation oder ein Konzept entwirfst, ist das relevant – besonders, wenn du Inhalte später weiterentwickeln willst.
6. Storno- und Rücktrittsbedingungen
Was passiert, wenn das Projekt doch nicht stattfindet? Oder du krank wirst?
Beispiel:
„Bei einer Absage weniger als 3 Werktage vor Projektbeginn wird eine Stornogebühr von 30 % fällig.“
Das schützt dich vor Verdienstausfall – und schafft Verbindlichkeit.
Wie du Vorlagen nutzt, ohne steif zu wirken
Du brauchst kein 12-seitiges PDF. Oft reicht eine 1–2-seitige Vereinbarung, klar strukturiert, gut lesbar. Tools wie Notion, Google Docs oder Vertragsgeneratoren wie „vertragstemplates.de“, „lexoffice“, oder „hellosign“ können dir viel Arbeit abnehmen.
Tipp: Halte deine Vorlage offen formuliert, aber mit Platz für Projektname, Zeitraum und Honorar – so kannst du sie mit wenigen Klicks anpassen.
Und: Schreib so, wie du sprichst. Du bist kein Konzern, du bist Berater:in. Nahbar, professionell, menschlich.
Kommunikation ist Teil der Vereinbarung
Ein guter Vertrag ersetzt nicht das Gespräch – er ergänzt es. Er ist das, was ihr vorher besprochen habt, noch mal in schriftlicher Form. Und er hilft, auch später nochmal zurückzuschauen: Was hatten wir eigentlich vereinbart?
Am besten:
- Erst sprechen
- Dann Angebot/Vertrag schicken
- Nachfragen klären
- Dann loslegen
Das schafft Vertrauen – und spart dir im Zweifel viele Nerven.
Was tun, wenn der Kunde „nichts Schriftliches“ will?
Das kommt vor. Meist nicht aus böser Absicht, sondern aus Zeitmangel oder Unerfahrenheit.
Mein Tipp: Bleib freundlich, aber klar.
Zum Beispiel so:
„Für meine Unterlagen und zur Klarheit für uns beide, sende ich dir hier meine Standardvereinbarung. Damit wir wissen, worauf wir uns freuen dürfen.“
Fast immer ist das Feedback: „Ach so, ja klar – macht Sinn.“
Denn Wahrheit ist: Wer ernsthaft mit dir arbeiten will, schätzt klare Rahmen. Und wer’s nicht will? Der ist vielleicht auch nicht dein Wunschkunde.
Fazit: Auch kurze Jobs verdienen lange Klarheit
Nur weil ein Projekt klein ist, darf es nicht unklar sein. Gerade bei kurzfristigen Einsätzen brauchst du Sicherheit – über das Was, Wann, Wieviel.
Mit einfachen client contract templates for short-term consulting gigs gewinnst du genau das: einen sauberen Start, professionelle Außenwirkung – und eine Basis für eine gute Zusammenarbeit. Ganz ohne Paragrafenstress. Ganz du.
Denn Klarheit ist die beste Form von Vertrauen. Und davon brauchen wir in der Zusammenarbeit mehr – nicht weniger.